Lateinische Münzunion

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Die Lateinische Münzunion war eine edelmetallgedeckte Währunsunion in der Übergangszeit von 19. zum 20. Jahrhundert und gilt als ein Vorläufersystem des Euro.

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Geschichte der LMU - Im Dezember 1865 wurden die formellen Verträge für eine bahnbrechende Währungsunion der Neuzeit geschlossen. Belgien, Italien und die Schweiz schlossen sich dem dezimalen französischen Währungssystem an, welches mit normierter Münzprägung den innereuropäischen Handel dominierte.

In der Folgezeit schlossen sich etliche weitere Staaten an (Spanien, Griechenland, Rumänien, Österreich-Ungarn, Bulgarien, Serbien, Montenegro und Venezuela) und andere Nationen prägten ebenfalls Umlauf- und Handelsmünzen nach den Normen der LMU, ohne formell der Union beizutreten.

Das zugrundeliegende Münzsystem bestand seit dem Jahr 1795 in Frankreich und legt einen genauen Wechselkurs von Gold und Silber fest. Die aufgeprägten Nominale erfolgten in der jeweiligen Landeswährung und entsprachen rechnerisch einem festgelegtem Umrechnungskurs zu Franc. Somit entsprachen 20 franz. Francs (im Bild oben links mit Motiv Ceres) exakt 20 Schweizer Franken, 20 Drachmen (Bild rechts) oder 5 Rubel (im Bild unten links). Die Münzprägungen glichen sich in Form, Feingehalt und entsprechend in der Zahlkraft.

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Das Ende der Lateinischen Münzunion - Bereits in den 1880er Jahren setzte die zunehmende Silberinflation die Währungsunion unter Druck. Geänderte Verträge lösten den Wechselkurs zu Silber im Jahre 1885. Mit dem Beginn des ersten Weltkriegs und den damit einhergehenden wirtschaftlichen Verwerfungen wurden nach und nach weitere Teile des Vertragswerkes aufgehoben.

Zum Jahreswechsel 1926/1927 endeten die Währungsverträge formell, wobei einzelne ehemalige Mitgliedsstaaten die Münzprägung weiterführten. In Form von Anlage- und Gedenkausgaben fand das LMU-Gardemaß bis weit ins 20. Jahrhundert Verwendung.

 

 

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